XBMC - mein Setup
Das Projekt „Heimkino“ war in diesem Haushalt immer mal wieder auf dem Radar: wir schalten den Fernseher nur sehr selten an, und wenn, dann soll er gefälligst keinen Ärger machen. Die bisherigen Versuche erwiesen sich alle als untauglich – doch nun habe ich ein Setup, das (hier zumindest) tatsächlich funktioniert.
Der Fernseher ist ein Philips, und so gut sein Bild ist, so schlecht ist seine Software: der SAT-Receiver ist langsam und schlecht, bringt Störgeräusche und würfelige Bilder, das EPG ist in aller Regel leer und wenn es sich aktualisiert stürzt der ganze Fernseher ab. AppleTV 2 ist ganz nett, wenn es um Filme innerhalb der iTunes-Bibliothek geht, nervt bisweilen aber auch ganz schön. Und Partnerdingsens Versuche, Kodi auf dem RaspberryPi aufzusetzen, mündeten in ziemlich viel Arbeit. Und Ärger, denn das Maschinchen war hoffnungslos überfordert. Schon vor einiger Zeit hatte ich einen älteren MacMini Server aus dem Elektroschrott gezogen, und an einem verregneten Wochenende machte ich mich daran, ihn komplett zu zerlegen und ans Laufen zu bringen: DualCore Intel P8700 @2.53GHz, 4GB RAM, 500GB Platte, Elgato EyeTV Sat (natürlich nebst passender Firmware in /lib/firmware
). Ich entschied mich für den Einsatz von XBMCbuntu, das fix installiert war und auf Anhieb gut lief. Der Hostname der Maschine ist videorekorder
.
Nun war das LiveTV an der Reihe: hier entschied ich mich für den Einsatz von xbmc-pvr-tvheadend-hts
und tvheadend
, ein sehr mächtiges Tool, das jedoch auch einiges an Ressourcen benötigt (ich vermute, dass es genau das war, was den RaspberryPi so zum Rauchen gebracht hat). Nach der Installation ist das Webinterface über Port 9981 aufrufbar, und über General ? DVB Inputs muss ihm verklickert werden, mit welchen Quellen hier zu arbeiten ist – in meinem Falle Astra 19.2E über den Elgato. Von meinen Einstellungen in Reiter TV Adapters und Networks hab ich euch mal Screenshots gemacht, denn ich durfte eine ganze Weile herumprobieren, bis das lief.
Jetzt heißt es warten: nach einer Weile beginnt tvheadend
, die Quelle(n) abzugrasen, und im Reiter Muxes erscheinen die ersten Einträge; je mehr es werden, desto gräßlicher reagiert das Webinterface – am besten einfach ganz die Finger rauslassen bis er fertig ist (und das kann dauern!). Die nächste Geduldsprobe ist es dann, im Reiter Services die Kanäle zu sortieren. Okay, das ist ein Projekt, das nicht so nebenher läuft, ihr solltet da insgesamt etwas Zeit einplanen. Eine grundlegende Einstellung ist nun, dass XBMC gesagt werden muss, dass er das Feature Live TV zu aktivieren hat – das geschieht in XBMC direkt, der in meinem Falle zwei Stockwerke weiter oben steht. Und da ich furchtbar faul bin, starte ich auf videorekorder
einen x11vnc
als VNC-Server – als User tv
(das ist der User, unter dem auch xbmc
läuft) und lege los (System → Einstellungen → Live TV):
$ x11vnc -display :0
Das XBMC-Menü erweitert sich um den Eintrag Live TV, und hier erscheinen sowohl die in tvheadend
erfassten TV-Kanäle als auch die Radio-Stationen. Und siehe da: die Wiedergabe funktioniert nun ohne Störgeräusche, ohne Würfel, und sogar EPG ist ohne Crash nutzbar. Mehr noch: wir können Aufnahmen starten und wiedergeben, unsere Videosammlung konsolidieren – wobei letzteres durchaus auch als Minuspunkt zu werten wäre, denn die 500GB-Platte ist schon an Anschlag und muss durch etwas Größeres ersetzt werden. Vorzugsweise durch zwei Platten – und dann ein RAID… oder so ;) Unbedingt empfehlenswert ist auch die Official Kodi Remote, so lässt sich XBMC übers iPhone bedienen – gibt’s auch für Android, aber dazu kann ich nichts sagen. Die fürs iPhone ist jedenfalls ziemlich großartig.
Falls ihr euch wundert, weshalb ich eine etwas ältere Version von XBMC einsetze: es ist die Version, die erwiesenermaßen mit dem openHAB XBMC Binding spricht. Und ihr könnt euch denken, dass mein Setup an dieser Stelle noch lange nicht zu Ende ist.
Doch dazu dann später mehr… :-D
Hintergrundbild: 1680x 1050px, Bild genauer anschauen – © Marianne Spiller – Alle Rechte vorbehalten