Kurztrip nach Paris
Zuerst: vielen lieben Dank an alle, die mir Däumchen für die Prüfung hielten. Ob es was genutzt hat? Das kann ich leider erst mit Sicherheit sagen, wenn ich die Ergebnisse erhalte. Das Gefühl ist recht gemischt…
Der zweiten Prüfung am Sonntag, die um 16h45 endete, schloss sich die Weiterfahrt zum knapp 350km entfernten Heimat-Bahnhof an. Denn um 20h38 galt es einen Zug zu erreichen – was spielend zu schaffen war, die Zeit reichte sogar noch für ein kleines Eis-am-Stiel und eine Flasche Wasser am Bahnhofs-Dönerstand. Um 23h00 stand ich dann andächtigen Blickes in der Bahnhofshalle des Gare de l’Est in Paris; die ICE-Verbindung ist fantastisch… Die passende Métro war schnell gefunden; die Fahrt zum Hotel ohne Umstieg möglich; das Zimmer niedlich, wenn auch etwas großgeblümt. Drei Tage, drei Nächte, so viele Eindrücke, noch mehr Gedanken – wie wäre mein Leben, wäre ich hier aufgewachsen?
Die Zeit verfliegt viel zu rasch, schmerzende Füße, geschwollenes Bein. Das Stativ mit jedem Schritt etwas schwerer, der Hals-mit-Kamera ein wenig länger. Die zweite Kamera schlummert in der Umhängetasche, der Garmin weist Wege – zu Eiffelturm und Louvre, zu Starbucks und Bodyshop, Galeries Lafayette und Métro. Menschen in Scharen, Touristen, Einheimische; strahlende Sonne, Wärme auf der Haut, Entspannen im BatoBus. Es riecht nach Crêpes, man möchte Portraits von mir zeichnen, Verkäufer schleppen kleine Eiffeltürmchen umher und preisen lautstark ihre Ware an. Der Auslöser der Kamera ist ein gutes Gefühl, ein vertrautes Gefühl, beleuchteter Eiffelturm, sternenklare Nacht, atemberaubendes Panorama. Müde zum Hotel schleppen, schlafen. Sogar das ungenießbare Frühstück gerät hier ins Hintertreffen.
Paris!
Heimfahrt im ICE – Müdigkeit. Traurigkeit. Die letzten Tage revue passieren lassen; mit gesenktem Kopf zum Regionalexpress mäandern, Koffer fährt auf Rollen, kleines Eiffeltürmchen daran klappert. Kulturschock; innerhalb von nur zwei Stunden wieder in der Heimat, die plötzlich eng und farblos wirkt. Bahnhof ist vollgekotzt, Papierchen fliegen umher. Der alte Mann hält freundlicherweise den Fahrstuhl an, so dass ich den Koffer nicht die Treppen herunter- und wieder heraufzerren muss. Zugige Bahnhofshalle, Einsamkeit.
Das Schlimmste am Verreisen ist das Nachhausekommen.
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