Dumm geguckt

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Ich war (rein aus Gewohnheit, vermutlich) schon drauf und dran, ein Mastodon-Posting zu machen. Aber gemäß dem „This tweet could have been a blog article“-Gedankenansatz mache ich es stattdessen hier – ein bisschen wortlastiger, ein bisschen nachhaltiger. Und so.

Jedenfalls: gestern hab ich ganz schön dumm geguckt. Ich versuchte – mit mäßigem Erfolg, leider – meine eingestaubte und seit Monaten ungenutzte Näh-Ecke in Ordnung zu bringen, als es an der Haustür klingelte. Das war überraschend – hier klingelt eigentlich nie jemand, und ich erwartete auch nichts. Okay, ja, zwei Amazon-Bestellungen waren offen – aber die hatte ich doch an die Packstation bestellt?

Ich also mit einem Hechtsprung zur Tür – mehr als zwei Sekunden geduldet sich üblicherweise niemand – und Überraschung: Amazon. Der Fahrer drückte mir mehr oder minder wortlos zwei (!) Päckchen in die Hand, sprang in sein Auto, das mit laufendem Motor bereit stand, und weg war er. Und ich hab echt ein Stück weit an meinem Verstand gezweifelt… Amazon? Zwei Päckchen? Ich war mir völlig sicher, dass ich die an die Packstation bestellt hatte!?

Wie sich (aber das dauerte eine Weile) herausstellte: hatte ich auch. Dieses hier waren gleich zwei Artikel von meinem Wunschzettel, und damit hatte ich so überhaupt nicht gerechnet. Ich kann nur vermuten, dass das eine Resonanz auf den letzten Artikel ist? Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll… So war das ja nicht gemeint… Ich stand dann erstmal in meinem Näh-Chaos und hab geheult.

Anyways: danke an Peter S., danke an Jan W. – und danke dem/ der Unbekannten, heute kam nämlich noch eine Sendung an 🌻


Beste Telefonate sind solche, bei denen mitten im (zu dem Zeitpunkt schon überlangen) Gespräch der Handy-Akku einfach aufgibt. Und man, statt diesen Interrupt als „ist ja auch spät genug und reicht ja jetzt wohl auch“ zu werten, sich das Ladegerät greift, die Mühle wieder anwirft, zurückruft und fragt „Wo waren wir stehen geblieben? Achja…“ – und dann fröhlich weiterquasselt. Beziehungsweise auch weniger fröhlich. Und auch das völlig okay ist.

Dabei kann ich die Zahl solcherart längerer Gespräche in den letzten Monaten an einer Hand abzählen. Irgendwas zwischen mangelhafter Konzentration, niemandem zur Last fallen wollen und grenzenloser Müdigkeit.

Jeder von euch hat mir gestern auf seine Art etwas Gutes getan, und ich finde es wichtig, dass ihr das wisst. Ob nun überdimensionale Wackelaugen oder Minibäume oder Riesenklammer oder gemeinsames Lachen über Sachverhalte, die eigentlich so überhaupt gar nicht witzig sind: in den Momenten hab ich gemerkt, dass ich doch noch irgendwie da bin.

Ein Schritt vor. Und heute mal keiner zurück.

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Hintergrundbild: Galeries Lafayette Paris 2020, 1500x 1000px, Bild genauer anschauen – © Marianne Spiller – Alle Rechte vorbehalten

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