Back to the Sixties!
Die Nachbarn haben mir ein wirklich gutes Geschenk gemacht: einen uralten 612er FeTap.
Er war in beschissenem Zustand – leider habe ich keine Fotos davon gemacht. Unter einer unglaublichen Dreckschicht fand sich das graue Standard-Telefon, an das ich mich aus Kindertagen sogar noch dumpf erinnern konnte. Wegwerfen? Niemals. Nichts ist ergonomischer als der Hörer eines solches Relikts, kein Klingelsignal kann man weniger überhören. Was tun?
Schaltpläne, Messgerät, Lackdosen, Lüsterklemmen, Lötkolben, Litze, Schraubenzieher, Sandpapier, Cutter, Zahnstocher. Alleine hätte ich es soweit, wie es jetzt ist, schon einmal nicht geschafft – an dieser Stelle mein Dank an all jene, die sich angesprochen fühlen ;) Das erste Freizeichen war ein echtes Erlebnis, die in sich verdrehten Strippen im TAE-Kabel einfach nur gemein.
Leider funktioniert das Mikrofon (noch) nicht, wie Testläufe ergaben; der Lautsprecher tut dagegen prima. Desweiteren ist irgendwas mit der Wählscheibe (faszinierende Technik!) nicht in Ordnung; schon nach dem Wählen der ersten Ziffer erhält man ein Besetzt-Zeichen.
Eingehende Anrufe werden jedoch signalisiert. Und wie! Nein, das Ding ist selbst auf leisester Stufe nicht zu überhören. Ich bin sicher, der Rest ist ebenfalls hinzubekommen, auch wenn es noch eine Weile dauern wird. Aktuell ist es an die ISDN-Anlage angeschlossen. Also an die ISDN-Anlage, die am NTBA hängt. Also genau die ISDN-Anlage, die vom asterisk
bedient wird und ausschließlich für VoIP gedacht ist. Klar, die Anlage kann mit Impulswahl erstmal nichts anfangen, und handelsübliche Konverter sind für eine Spielerei zu teuer; mal sehen, was uns dazu noch so einfallen wird.
Das hätte das Teilchen sich jedenfalls mit Sicherheit nicht träumen lassen…
Hintergrundbild: 1632x 1232px, Bild genauer anschauen – © Marianne Spiller – Alle Rechte vorbehalten