Aperture
Ich habe relativ viel Zeit darauf verwendet, meine Bilder mal einer rigiden, von Softwareseite vorgegebenen Ordnung zu unterwefen: Apple’s Aperture 3.0.
Die Shootings, die Touren, die Urlaube und Ausflüge, die Experimente und Renovierungen – bisher sortiert in einem einfachen, aber doch effizienten Ordner-Schema: Pictures · YYYY · MM · DD. Die bearbeiteten dann jeweils nochmal in einem eigenen _wip
-Unterordner – work in progress Und dank des _
immer an erster Stelle. Aber wo finde ich nochmal das geniale Bild, das bei der Tour nach Merlebach entstanden war?
Und so kam Aperture ins Spiel: Bilder in Projekte stopfen, mit Tags versehen, Ordnung schaffen. Wunderbar! Und sogar noch einen Schritt weiter: Bilder mit Geodaten und Trackaufzeichnung versehen, Notizen machen. Und dank der Suchfunktion blitzschnell alles finden, was gerade gebraucht wird, einschließlich der Videos, die kann man hier auch ganz gut verwalten. Natürlich ist es recht mühselig, die Tags und Notizen jedem einzelnen Bild hinzuzufügen, aber die Software bemüht sich, hier zu unterstützen.
Die für mich an jenem Tag witzigste Funktionalität war die Gesichtserkennung: Aperture versucht selbständig, Gesichter auf Bildern auszumachen. Die Ergebnisse kann man entweder verwerfen („This is not a face!“), oder aber einem Namen zuordnen. In den nächsten Durchgängen versucht das Programm, dieses Gesicht auch auf weiteren Bildern wiederzuerkennen, und präsentiert stolz die Ergebnisse („$NAME may also be in the photos below“). Durch einen Klick auf das entsprechende Bild gibt man zu, dass die Zuordnung korrekt war („This is $NAME“), durch Doppelklick das Gegenteil („This is not $NAME“). Abschließend ein Klick auf Confirm, und das war’s dann schon.
Witzig allerdings, was Aperture da so alles erkannt hat. So sind zum Beispiel Jesus und auch der Unbekannte mit den Segelohren lediglich abfotografierte Bilder – und noch dazu winzige Teilausschnitte der eigentlichen Bilder. Immerhin - ich hab nun also Jesus in meiner Face-Sammlung. Über den Zusammenhang zwischen Miriam, einem der Models, und dem schwarzweißen Unbekannten mit dem Schnauzer habe ich allerdings lange und laut lachen müssen – sooo genial! Dass er mich der schwarzweißen Unbekannten mit der Matronenfrisur zuordnen wollte, darf mich allerdings nicht übermäßig wundern…
Zusammengefasst: it works. Und es gefällt mir auch insgesamt recht gut, wenngleich die Suche quer über die Bilder die vier Cores ganz gut auslastet. Dumm nur, dass ich nicht zu jedem Face den Namen kenne – vielleicht kann DrAlzheimer da aushelfen…
Hintergrundbild: Bild genauer anschauen – © Marianne Spiller – Alle Rechte vorbehalten